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Reichenbacher Straße 2 wird zum Schmuckstück


In der Teuschnitzer Stadtrats-Sitzung vom Montagabend stellte Bürgermeister Frank Jakob den Vorentwurf für die Freiflächenplanung der Reichenbacher Straße 2 vor. Die Vorfreude ist groß.

 

Im Herbst vergangenen Jahres wurde der ehemalige Schlecker von einer Fachfirma abgerissen. Die danach aufgeschotterte Fläche kann seitdem zum Parken verwendet werden. Mit Förderung der Regierung von Oberfranken soll das Anwesen nunmehr mit Parkplätzen sowie Grünflächen neu angelegt werden. Laut dem Fördermittelgeber ist eine gute Platzgestaltung gerade in diesem Kreuzungsbereich von immenser Bedeutung. Darüber hinaus dient die Schaffung neuer Parkflächen in der Stadtmitte auch der Verkehrssicherheit.

 

„Die städtebauliche Maßnahme soll eine Aufwertung mit sich bringen“, verdeutlichte Bürgermeister Frank Jakob (FW) bei der Vorstellung des Vorentwurfs von Architekt Oliver See. Dieser sieht zehn Parkplätze vor, darunter auch einen Behinderten-Parkplatz. Während der regulären Geschäftszeiten soll die Parkdauer befristet werden. Vorgesehen sind auch Grünflächen mit einer Sitzbank. Zudem soll die Mitfahrerbank dort platziert werden. Auch eine E-Ladesäule soll es auf dem Platz, durch den ein Fußweg führen wird, geben. Der Entwurf fand bereits bei der Regierung großen Anklang.

 

„Wir finden die aktuelle Ein- und Ausfahrt nicht schlecht“, erklärte Polizeihauptmeister Martin Roßmell. Gemeinsam mit dem Sachgebietsleiter Gunter Dressel vom Landratsamt sei man bei einer Besichtigung zum Schluss gekommen, an der Ausfahrt festzuhalten bzw. diese als Zu- und Abfahrt anzulegen. Wenn man sie etwas nach links versetze, habe man einen sehr guten Blick auf alle Bereiche – insbesondere auf die von der Stadtmitte kommenden Fahrzeuge. Zudem behindere man bei der Ausfahrt nicht den linken Abbiegungsverkehr.

 

„Der Bereich wird deutlich aufgewertet. Das wird eine runde Sache“, zeigte sich der Bürgermeister voller Vorfreude. Die Bepflanzung werde man niedrig halten, um die Blickachsen der Straßen zu erhalten, was auch für LKW-Fahrer eine Erleichterung darstelle. Aufgrund des Kreuzungsbereichs müsse man für eine entsprechende Beleuchtung sorgen. Die bestehende Laterne soll erhalten bleiben. Zum Nachbargrundstück werde es einen Sichtschutz geben. Nachdem mit dem Vorentwurf Einverständnis bestand, wird der Architekt eine entsprechende Entwurfsplanung und Kostenermittlung für den Förderantrag ausarbeiten.

 

Grünes Licht, wenngleich schweren Herzens, gab es auch für zwei Baumfällarbeiten in der Reichenbacher Straße und beim Kindergarten Teuschnitz. Die beiden Linden waren durch die Fachfirma Gerstner aus Stockheim begutachtet worden, die eine Fällung empfiehlt. Beim Kindergarten werden durch die erforderlichen Baumaßnahmen Eingriffe in den Wurzelbereich des Baumes vorgenommen, sodass diese wohl beschädigt würden. Darüber hinaus habe man den Baum in der Vergangenheit zu massiv zurückgeschnitten. Der andere dort stehende Baum - eine Rotbuche - erhält lediglich einen Pflegeschnitt. Bei der Linde - ein Drillingsstamm - in der Reichenbacher Straße hatte der Bauhof bei Routinearbeiten eine tiefe Höhlung von rund einem Meter in dem einen, stark auf die Straße neigenden Stamm festgestellt. „Es handelt sich hierbei um eine Verkehrsgefährdung“, betonte Jakob, dass dieser Stamm auf alle Fälle entfernt werden müsse. Die zwei verbleibenden Stämme waren schon einmal Sicherungsmaßnahmen unterzogen worden. Da durch die Entfernung des einen Stammes auf diese nun deutlich stärkere Windlasten einwirkten, wird auch hier eine Fällung empfohlen. Beide Maßnahmen sind mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Im Herbst sollen Ersatzpflanzungen an noch festzulegenden Standorten vorgenommen werden.

 

Das Gremium stimmte der Errichtung eines zentralen Verkehrsübungsplatzes im Landkreis Kronach zu, nachdem zuvor Verkehrserzieher Martin Roßmell von der PI Ludwigsstadt ausführlich über das Konzept informiert hatte. Die vom Architekturbüro Kropf geplante Anlage soll am Schulzentrum errichtet werden; auch ein kleines Schulungsgebäude wird es geben. Pro Schuljahr werden rund 500 Viertklässler beschult, um diese auf die Verkehrswirklichkeit vorzubereiten. Laut dem Polizisten standen verschiedene Standorte zur Diskussion. Für Kronach habe man sich insbesondere aufgrund der Zentralität und niedrigsten Beförderungskosten entschieden. Die Investitionskosten belaufen sich auf 943.000 €, die auf Basis des Einwohnerschlüssels der Landkreis-Gemeinden umgelegt werden. Auf Teuschnitz entfällt ein Betrag von 27.842,91 €, zu zahlen in zwei Raten.

 

Weitere Beschlüsse: Aus fördertechnischen Gründen wurde eine bislang noch nicht gewidmete Fläche als Ortsstraße als Teilstrecke des Steinbacher Wegs gewidmet, um diese in den geplanten Ausbau mit einzubeziehen. Genehmigt wurde die Bilanz der Wasserversorgungsanlage für 2019 in Höhe von 570.314,94 € und 2020 von 753.682,70 €. Der Jahresgewinn 32.593,67 € für 2019 sowie 20.444,94 € für 2020 wird jeweils der Kapitalrücklage zugeschrieben.

 

Informationen des Bürgermeisters: Derzeit laufen beim „Schwarzen Kreuz“ sowohl die Dacharbeiten als auch die Arbeiten Heizung/Lüftung/Sanitär. Das Löfflerhaus ist mittlerweile abgetragen. Am Hallenbad verzögern sich die Baumaßnahmen erneut, da man auf diverse Abplatzungen an den Säulen sowie an der Decke gestoßen war. Hierfür sind weitere Untersuchungen bzw. Bohrungen notwendig; entsprechende Sanierungsvorschläge werden unterbreitet. „Eine Sanierung ist machbar. Aber sie führt zu weiteren Verzögerungen und sie kostet natürlich Geld“, bedauerte der Bürgermeister. Beim Kindergarten Teuschnitz laufen aktuell die Ausschreibungen für die Baumeisterarbeiten. Submission ist am 5.April.

 

Bekanntgabe Beschlüsse aus letzter nichtöffentlicher Sitzung: Für das „Schwarze Kreuz“ wurden Gussasphaltarbeiten an die Fa. Asphaltbau Schleiz (12.369,40 €) sowie Trockenbauarbeiten an die Fa. Harry Innenausbau aus Hof (99.545,13 €) vergeben. Der Auftrag für die Fachplanerleistungen zur Sanierung und Umbau des Kindergarten Wickendorf erging an das Büro KSR Ingenieure aus Rödental in Höhe von 51.295,03 €. Im Friedhof Teuschnitz wird eine neue Urnengrabreihe angelegt. Der Beschluss über die Einziehung der Ortsstraße Schulstraße wurde aufgehoben.

 

Text: Heike Schülein

 

Vorentwurf: Das Anwesen des ehemaligen Schlecker in der Reichenbacher Straße 2 soll zum Schmuckstück werden.
Vorentwurf: Das Anwesen des ehemaligen Schlecker in der Reichenbacher Straße 2 soll zum Schmuckstück werden.