von Karl-Heinz-Hofmann
Kaum einer weiß noch aus eigenen Erlebnissen von der Wassernot, die Anfang der 1950er Jahre im nördlichen Landkreis und vor allem in der Rennsteigregion herrschte. Darauf machte Bürgermeister Peter Ebertsch aus Tettau bei einer Baustellenbegehung und Besprechung aufmerksam. Es ist nämlich annähernd 70 Jahre her, seitdem der Zweckverband für Wasserversorgung Frankenwaldgruppe (FWG) im Jahr 1954 gegründet wurde. Ebertsch, der seit 1. Januar dieses Jahres auch Verbandsvorsitzender ist, informierte, dass die FWG ein kommunaler Zweckverband (Körperschaft des öffentlichen Rechts) ist, zur Versorgung mit Trinkwasser von 21 Ortsteilen seiner sieben Mitgliedergemeinden (Ludwigsstadt, Teuschnitz, Tettau, Reichenbach, Steinbach am Wald, Steinwiesen, Wilhelmsthal). Seit 2015 bezieht die FWG das Wasser von seinem Kooperationspartner, der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO), welcher das Wasser aus der Ködeltalsperre bezieht. Somit habe man nicht nur stets ausreichend Trinkwasser, sondern auch eine gute Wasserqualität, die durch ständige Kontrollen der eigenen Aufbereitungsanlage Rieblich gewährleistet ist. Dies ist ein bedeutender Fortschritt für den Zweckverband FWG, so der Verbandsvorsitzende einleitend, der für die sehr gute Zusammenarbeit mit der FWO dankbar ist.
Bei der derzeitigen Baustelle in Reichenbach, handelt es sich um die Erneuerung der Trinkwasserleitung entlang der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße KC 24). Es werden auf rund 1600 Meter Länge, alte, aus den 1950er Jahren stammende, gusseiserne Rohre durch Kunststoffrohre ersetzt. Baubeginn war im August 2021, die Verantwortlichen überzeugten sich von einem guten Baufortschritt, der auch von der bauausführenden Firma Richard Schulz aus Buttenheim und dem Ingenieur vom Planungsingenieurbüro SRP Schneider und Partner, bei der Begehung bestätigt wurde. Die Investitionskosten liegen bei etwa 1,5 Millionen Euro. Die Maßnahme wird vom Freistaat Bayern im Rahmen der RZWas 2021 (Richtlinie für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben) mit bis zu 70 Prozent gefördert. Die Erneuerung der Hausanschlüsse erfolgt auf freiwilliger Basis der Hausbesitzer. Bisher wollen in Reichenbach 40 betroffene Hausbesitzer ihren Hausanschluss erneuert haben. Die Baustelle erfolgt in Vollsperrung, jedoch können die Anlieger ihre Häuser erreichen. Dabei ist die Wasserversorgung nicht beeinträchtigt, da sie durch eine Notversorgung sichergestellt wird. Der voraussichtliche Bauabschluss ist für das dritte Quartal dieses Jahres vorgesehen.
Nach Abschluss der Bauarbeiten in Reichenbach ist als nächste Maßnahme für die Verwaltungsgemeinschaft (VWG) Teuschnitz die Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Haßlach bei Teuschnitz vorgesehen, hier soll noch in 2022 die Ausschreibung erfolgen. Besonders erfreut sind die drei Bürgermeister, Peter Ebertsch (Tettau), Frank Jakob (Teuschnitz) und Karin Ritter (Reichenbach) über die Synergieeffekte und Einsparung von Ressourcen, da im Anschluss nach der Baumaßnahme auch die KC 24 durch den Landkreis Kronach neu asphaltiert wird. Durch die sehr gute Kooperation und vorausschauende Planung aller Beteiligten können so unnötige Belastungen für die Bürger vermieden werden.
Das Bild zeigt: Bei der Baustellebesprechung in Reichenbach zeigten sich die Beteiligten zufrieden mit dem Fortschritt. Von links Otto Küpferling (Wassermeister FWO), Bauleiter Stark (Fa. Richard Schulz), Jürgen Kempf (Geschäftsführer FWG) Jonas Betz (Ingenieurbüro SRP Kronach), Karin Ritter (Bürgermeisterin Reichenbach, Verbandsrätin), Frank Jakob (Bürgermeister Teuschnitz, stellvertretender Verbandsratsvorsitzender), dahinter Peter Ebertsch (Bürgermeister Tettau, Verbandsratsvorsitzender).