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Bäume und Rosengasse stehen in Haßlach im Fokus


von Heike Schülein

 

Am Freitagnachmittag unternahm der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats Teuschnitz eine Ortsbegehung in Haßlach. Bürgermeister Frank Jakob (FW) freute sich über das Interesse des Gremiums sowie weiterer teilnehmender Stadträte. Ebenfalls begrüßen konnte er Vertreter des örtlichen Gartenbauvereins, Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung, den Verwaltungsfachangestellten Jonas Pietz und Bauhofleiter Christian Müller.

 

„Bei der Stadt sind einige Anträge auf Baumfällungen eingegangen“, erläuterte der Bürgermeister den vorrangigen Grund für die Begehung, die ihren Beginn an der Bushaltestelle bzw. am Dorfbrunnen fand. Hier befürchteten die Anwohner einen erneuten Schaden durch in Kanalrohre eindringende Baumwurzeln des großen Kastanienbaums. Bei einem solchen Vorfall war vor rund zehn Jahren ein Schaden von mehreren Tausend Euro entstanden, den sie damals komplett selbst übernehmen mussten. Wie der Bürgermeister ausführte, gilt seit Frühjahr 2020 eine neue Mustersatzung im Stadtgebiet von Teuschnitz mit allen Ortsteilen. Demnach haftet die Stadt bei Schäden im Bereich Wasser/Kanal bis zur jeweiligen Grundstücksgrenze; die Eigentümer dann lediglich nur noch auf eigenem Grund. Dass diese Neuregelung für die Anwohner leider zu spät kam, bedauerte er sehr. Nachdem mittlerweile Kunststoffrohre eingebaut wurden, bräuchten die Anwohner - nach Ansicht des Bauhofleiters - keine derartigen Schäden mehr zu befürchten, da die Wurzeln hier nicht hineinwachsen könnten.

 

Des Weiteren prangerte das Ehepaar das - ihrer Meinung nach - ungepflegte Erscheinungsbild im Umfeld des Kastanienbaums an. Laut dem Bürgermeister ist der Bauhof seit heuer zweimal jährlich mit einem speziellen Gulli-Reinigungs-Fahrzeug im Gemeindegebiet zugange. Sehr dankbar sei man dem örtlichen Gartenbauverein, der für lediglich 250 Euro die kompletten Grünanlagen im Ort pflege. „Wir wissen das sehr zu schätzen“, würdigte der Bürgermeister die damit verbundene große Kostenersparnis. Das Gremium erachtete eine Baumfällung kritisch. 2. Bürgermeisterin Karin Bayer (SPD) sprach von einem seit Jahrzehnten ortsbildprägenden sowie klimaschützenden Baum. Ähnlich sah dies ihr Parteikollege Mario Stingl, zumal es sich offensichtlich um einen gesunden Baum handele. „Wo anfangen und wo aufhören?“, fragte Lukas Neubauer (CSU/FWG), der etwaige ähnliche Anträge befürchtete.

 

„Laubfall ist kein Grund, um einen Baum zu fällen“, verdeutlichte der Bürgermeister, der die Entwicklung eines Gesamtgrünkonzeptes für Haßlach anregte, um dieses Schritt für Schritt umzusetzen. Eine Alternative könnten beispielsweise Neupflanzungen von Bäumen sein, die man dann bewusst kleiner halte. Mit dem Thema werde man sich eh beschäftigen müssen, da beim anstehenden Ausbau der Ortsdurchfahrt die beiden direkt an der Straße befindlichen Bäume sicherlich in Mitleidenschaft gezogen würden. Die Maßnahme werde noch nicht im kommenden Jahr erfolgen, da die Strecke 2023 als Umleitung für den Ausbau der Reichenbacher Ortsdurchfahrt benötigt werde. Auch bei der nächsten Station am Gemeindeplatz ging es um das Thema Bäume. Hier prangerte ein Anwohner an, dass das Wurzelwerk eines sich ebenfalls auf städtischen Grund befindlichen Laubbaums stark in sein Grundstück hineinwachse. Das Anliegen wird ebenfalls seitens der Stadt weiter geprüft und im Stadtrat behandelt.

 

Bei der Begehung stellte der Bürgermeister die Entwurfsplanung für die Rosengasse vor, die - wie er konstatierte - wohl gemeinsam mit der Neuen Siedlung schlechteste Straße in Haßlach. Die Maßnahme wurde bereits der Regierung zur Förderung gemeldet. Die vom Ingenieurbüros HTS-Plan aus Kronach derzeit erarbeitete finale Planung soll heuer noch eingereicht werden. Sofern diese bewilligt wird, hofft man auf eine Umsetzung im kommenden Jahr. Bei allen Projekten richte man sich, wie Frank Jakob betonte, nach dem Plan der FWG. Mit im Boot ist auch das Bayernwerk für die Verkabelung sowie die Telekom für Glasfaser-Anschlüsse. Erfreulicherweise liegt die Zusage der Telekom eines eigenwirtschaftlichen Ausbaus von Haßlach ab dem Jahr 2025 vor. „Bei der Gestaltung der Rosengasse haben wir nur wenige Möglichkeiten“, erklärte der Bürgermeister, sich hier nach dem Bestand richten zu müssen. Die Breite der Straße beträgt zwischen 3,5 m und 3,8 m. Links und rechts auf beiden Seiten werden jeweils noch Gussasphalt-Randsteine zur Wasserführung mit einer Größe von 35 cm gesetzt sowie Abschlüsse von 15 cm. Die Maßnahme umfasst die komplette Straße. Die Realisation soll in zwei Bauabschnitten verwirklicht werden. In diesem Zuge erfolgt - wie bei allen solchen Projekten - auch eine Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED.

 

Vom Dorferneuerungs-Arbeitskreis wurde der schlechte Zustand rund um die Altglas-Container angesprochen. Oftmals stellten die Nutzer, wenn die Container voll seien, ihre Flaschen daneben ab. Das Problem sei - so der Bürgermeister - bekannt. Aufgrund von Fahrermangel würden die Container bisweilen von der Fa. Remondis zu spät geleert. Ungeachtet dessen könnte man sicherlich auch die Struktur bzw. den Untergrund des Platzes ansehnlicher gestalten, was man als Anregung mitnehmen und weiterverfolgen werde. Abschließend informierte er über den von der Feuerwehr geäußerten Wunsch, Wasser bei der Kläranlage als Reserve im Falle eines Brandes zu verwenden. Hierfür müsse ein Stück Leitung hinein verlegt werden. Er wird mit der Feuerwehr zu einem Vor-Ort-Termin zusammenkommen.