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Weiterhin große Aufgaben vor der Brust


Die Revitalisierung der Rennsteigstraße 16 prägt auch das neue Jahr der Gemeinde Reichenbach.
Die Revitalisierung der Rennsteigstraße 16 prägt auch das neue Jahr der Gemeinde Reichenbach.

von Heike Schülein

 

Der Gemeinderat Reichenbach blickte bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zurück und nach vorne. Auch 2023 hat man viele Aufgaben vor der Brust.

 

„Die Gemeinde Reichenbach hat sich auch 2022 weiter zum Positiven entwickelt“, konstatierte Bürgermeisterin Karin Ritter (SPD), als sie in ihrem Jahresrückblick die wichtigsten Entschlüsse bzw. Themen in Erinnerung rief. Geprägt wurde das Jahr wie auch bereits 2021 insbesondere von der Revitalisierung des Anwesens Rennsteigstraße 16.

 

„Der Umbau zu einem Bikerhotel wurde weitergeführt. Die Scheune wurde abgerissen; das Haupthaus sowie der Stall sind entkernt“, informierte sie. Die Rohbauarbeiten für den Neubau im Bereich der Scheune sind im Gange. Aktuell ruhen die Baumaßnahmen jedoch witterungsbedingt. Sobald es die Wetterverhältnisse erlauben, wird sowohl der Innenausbau im Bestandsgebäude als auch der Anbau fortgeführt. Die Ausschreibung für die Außenanlagen gehen demnächst raus. Auch Energiesparmaßnahmen werden eruiert. Voraussichtlich im März will man sich gezielt mit der Café-Möblierung, der Einrichtung der Zimmer sowie Küche beschäftigen. Da nur kleinere Speisen zubereitet werden sollen, wird keine hochpreisige Hotelküche benötigt. Vielmehr reicht eine funktionale Ausstattung.

 

Bisher wurden ca. 1 Mio. Euro verbaut. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 3,2 Mio. Euro. „Wenn das Projekt fertiggestellt ist, wird es in Kombination mit dem angrenzenden Landschafts- und Bewegungspark ein wahres Aushängeschild für die Gemeinde“, zeigte sich Ritter voller Vorfreude. In diesem Zusammenhang ging sie auch auf die offizielle Einweihung des Parks am 18. Juni 2022 ein. An diesem Nachmittag wurden auch die gemeindlichen Ehrungen im würdigen Rahmen nachgeholt. 2022 wurden noch fünf zusätzliche Ruhebänke aus dem Restguthaben der aufgelösten Antennengemeinschaft angeschafft, da das Spiel- und Freizeitangebot hervorragend angenommen wird. Das Areal Rennsteigstraße 16 wird das Gremium auch in diesem Jahr weiterhin beschäftigen.  

 

Städtebauliche Aufwertung der Ortsdurchfahrt

 

„2022 wurden durch den Zweckverband Frankenwaldgruppe die Wasserleitungen in der Hauptstraße erneuert“, würdigte Ritter. Parallel wurden durch die Verwaltung und den Gemeinderat die Planungen für die städtebauliche Aufwertung der Ortsdurchfahrt vorangetrieben, sodass noch im Dezember 2022 ein Zuwendungsantrag bei der Regierung von Oberfranken gestellt werden konnte. Bei dieser Maßnahme werden auch die Randbereiche - wie das ehemalige Anwesen Hauptstraße 5 / Ecke Brunnenstraße, die Zufahrt zum Kindergarten sowie der Gemeindepark - neu gestaltet und aufgewertet. Hinsichtlich der Zufahrt zum Kindergarten hatte die Bürgermeisterin mit einem Justiziar der Erzdiözese gesprochen, der die Einsetzung eines Notvorstands anregte. Sobald das Grundstück in den Besitz der Kirchenstiftung übergegangen ist, wird es von der Gemeinde gekauft. Ein großes Lob erhielt die Gemeinde vom Landratsamt bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit. In der zusammenfassenden - im Hinblick auf den Zuwendungsantrag - an die Regierung ergehenden Beurteilung wird ihr ein sparsames Arbeiten, ein stetiger Schuldenabbau, die Erwirtschaftung freier Spitzen und eine mit Augenmaß geführte Finanzwirtschaft bescheinigt.

Erwerb verschiedener Anwesen

 

Erworben wurden 2022 die Anwesen Hauptstraße 3 für 30.000 Euro, Kremnitzstraße 1 für 20.500 Euro und Hauptstraße 10 für 1 Euro. Das Anwesen Hauptstraße 3 dient derzeit als Flüchtlingsunterkunft. Die beiden anderen Gebäude werden - ebenso wie das 2022 bereits abgerissene Anwesen Hauptstraße 5 - im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt abgerissen und gestalterisch aufgewertet. Auch für den Brandschutz wurde 2022 einiges getan. So beschloss der Gemeinderat die Beschaffung 13 neuer Pager für die digitale Alarmierung als auch die Umrüstung der Sirene auf Digitalfunk. Beschäftigen müsse man sich demnächst, erklärte Ritter, mit der seitens der Wehr beantragten Ersatzbeschaffung eines neuen Fahrzeugs. An der Errichtung des Verkehrsübungsplatzes im Landkreis Kronach beteiligte sich Reichenbach mit einem Kostenanteil von 9.371,17 Euro.

 

Weitere Tagesordnungspunkte

 

Widerruf der Optionserklärung: Der Bundesrat hat der Verlängerung des Optionszeitraums bezüglich des § 2b Umsatzsteuergesetz um zwei weitere Jahre zugestimmt. Durch die Änderung unterliegen Umsätze juristischer Personen des öffentlichen Rechts grundsätzlich der Umsatzsteuer. Auf Wunsch konnte jedoch die Übergangsregelung bis 31. Dezember 2022 verlängert werden, wovon Reichenbach auch Gebrauch gemacht hatte. Aufgrund der Entscheidung des Bundesrats könnte die Gemeinde noch bis Ende 2024 im „alten“ Recht bleiben, also weiterhin von der Umsatzsteuerpflicht befreit werden. Im Hinblick auf die Großbaumaßnahme Rennsteigstraße 16 macht es aber Sinn, bereits ab 2023 das neue Recht vollumfänglich anzuwenden. Für die Bevölkerung hat dies indes kaum Auswirkungen.

 

Sonstiges: Vom Landgericht Coburg erfolgte die Aufforderung, Werbung für das Schöffenamt zu machen. Der Bergarbeiter-Unterstützungsverein (BAUV) Reichenbach und die Original Reichenbacher Blasmusik (ORB) feiern ihr Doppeljubiläum mit einem Kreismusikfest am ersten Pfingst-Wochenende. Hierzu beantragten die beiden Vereine ebenso die Benutzungsgenehmigung der Turnhalle wie auch die Skilanglaufgemeinschaft (SLG) Reichenbach in zwei Anträgen die Nutzung der Turnhalle sowie des Gymnastikraums.

 

Bekanntgaben der letzten nichtöffentlichen Sitzungen: Die Gemeinde hat zwei Grundstücke - eines vom Freistaat Bayern zum Kaufpreis von 20.500 Euro sowie ein weiteres  von privat für 1 Euro - erworben. Zugestimmt wurde der Zweckvereinbarung zur Gründung eines gemeinsamen Bauhofs auf Verwaltungsgemeinschafts-Ebene. Im Zuge der Erneuerung der Ortsdurchfahrt KC 24 erging der Auftrag für die Mitverlegung von Speed Pipes an das Bayernwerk (Angebotspreis 175.949,73 €). Beim Projekt Rennsteigstraße 16 wird eine Photovoltaikanlage installiert. Den Auftrag erhielten die Energiewerke Bayern (Angebotspreis 116.120,20 €), während mit den Trockenbauarbeiten - ebenfalls der Rennsteigstraße 16 - die Fa. Schleicher aus Kronach (Angebotspreis 193.991,77 €) beauftragt wurde.