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Leuchtturmprojekt schreitet voran


Das Leuchtturmprojekt „Rennsteigstraße 16“ in Reichenbach schreitet gut voran.
Das Leuchtturmprojekt „Rennsteigstraße 16“ in Reichenbach schreitet gut voran.

von Heike Schülein

 

Im Mittelpunkt der Reichenbacher Gemeinderats-Sitzung stand die Revitalisierung des Anwesens Rennsteigstraße 16. Das Vorzeigeprojekt nimmt mehr und mehr Form an. 

 

Die Sanierung und der Umbau des Anwesens zum Biker-Hotel mit Tagescafé schreiten voran. Bei der Gemeinderats-Sitzung am Dienstagabend informierten die verantwortlichen Planungsbüros Oliver See aus Wickendorf sowie KSR Ingenieure aus Rödental über den aktuellen Sachstand, nachdem sich einige Änderungen zu den bisherigen Entwürfen ergeben hatten.

 

„Wir sind von den Fördermittelgebern angehalten, Einsparpotenziale zu finden“, erklärte der geschäftsführende KSR-Gesellschafter Frank Röthig, als er die Ausführungsplanung der Gewerke Heizung, Sanitär und Elektro vorstellte. Bei einem Gespräch mit den Firmen Sell und Elektro-Kirchner habe man entsprechende Einsparmöglichkeiten ausgelotet. Man sei auf verschiedene Möglichkeiten gestoßen; „erdrutschartige“ Kostenersparnisse ergäben sich jedoch nicht. Im Bereich Heizung/Sanitär komme man - anstatt der bislang zwei geplanten - mit lediglich einem Pufferspeicher aus. Die Speichergröße sei ausreichend, um die kleinen Bäder zu versorgen. „Dies hätte den Effekt, dass man - neben dem zweiten Pufferspeicher - auch auf die Frischwasserstation und das Gasbrenngerät verzichten könnte“, erläuterte er. Die Kostenersparnis hierfür muss noch beziffert werden.

 

In Abänderung der Entwurfsplanung ist nunmehr in allen Zimmern Fußbodenheizung vorgesehen, während das Bettenlager im Dachgeschoss mit Deckenstrahlern ausgestattet wird. Im Bereich Lüftung/Sanitär ergaben sich keine Änderungen zur Entwurfsplanung. Auch bei der Elektroinstallation hat sich nichts Großartiges geändert. Als Einsparmöglichkeit sollen hier in untergeordneten Räumen - wie im Keller - optisch ähnliche, aber von einem anderen Hersteller günstiger angebotene Leuchten verwendet werden. Hier rechnet man mit einer Kostenersparnis von knapp 7.000 Euro netto. Auch bei den Fernsehern könnten Kosten eingespart werden, wenn man nicht auf die teureren - von der Elektrofirma angebotenen - Geräte zum Stückpreis von knapp 500 Euro zurückgreift, sondern sich die Gemeinde selbst um die Beschaffung kümmern würde. Benötigt werden zehn 32-Zoll-Fernseher, die im Handel bereits für etwa 150 Euro erhältlich sind. Die Nutzung der Fernseher ist aktuell schwer einzuschätzen. Da sowieso Internetanschluss vorhanden ist, will man sich die Antennenanlage sparen. Es soll aber zumindest eine Verkabelung erfolgen für den Fall, dass sich im ersten Betriebsjahr doch ein Bedarf abzeichnet.  

 

Vorbereitet wird auch die Technik für eine Elektro-Ladestation. Für jeden fünften Stellplatz ist eine entsprechende Lade-Infrastruktur vorzuhalten; für die Rennsteigstraße 16 sind dies zwei Säulen. Leerrohre werden bis an den Parkplatz gelegt. Wie und von wem die Ladestation betrieben wird, wird noch abgeklärt. Mit einem nunmehr angepassten Brandschutzkonzept trägt man einer Stellungnahme von KBI Harald Schnappauf Rechnung. Der Brandschutz erfolgt mittels Brandmeldezentrale, die als Hausmeldeanlage zu sehen ist. Dies bedeutet, dass es nur eine Warnanlage im Gebäude gibt - ohne Aufschaltung an die Feuerwehr.

 

Abschließend informierte Oliver See über die aktuell gut voranschreitenden Baumaßnahmen. Die Rohbauarbeiten im Bestand wurden von der Fa. Eichhorn soweit erledigt. In der übernächsten Woche wird die Decke im Anbau aufgebracht. Die Woche darauf misst der Zimmerer aus, um den Dachstuhl aufsetzen zu können. Die Fa. Fischbach beginnt von der Seite, auf der das Dach undicht war. Es folgt der Dachstuhl. Die Fa. Schleicher hat mit den Trockenbauarbeiten im Obergeschoss im Altbestand begonnen. In der übernächsten Woche wird der Fensterbauer im Ober- sowie Erdgeschoss im Altbestand die Fenster einbringen. Ausgeschrieben sind der Innenputz und der Trockenestrich; Angebote liegen bereits vor.

 

Weitere Tagesordnungspunkte:

 

Die Gemeinde erwarb die Anwesen Kremnitzstraße 1 zum Preis von 21.586,48 Euro sowie Hauptstraße 10 für 301,77 Euro. Das Grundstück in der Kremnitzstraße soll im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt städtebaulich gestaltet werden. Vorher wird das Haus abgerissen. Durch den Abbruch des Anwesens in der Hauptstraße kann in diesem Bereich regelkonform ausgebaut und das Restgrundstück städtebaulich gestaltet werden. Für beide Maßnahmen wird ein Zuwendungsantrag für Erwerb und Abriss der Anwesen bei der Regierung gestellt. Das Bayernwerk erhält den Auftrag für die Erweiterung und den Umbau von insgesamt 57 Brennstellen der Straßenbeleuchtung zum Angebotspreis von 98.032,99 Euro. Erweitert bzw. auf LED umgestellt werden die Brennstellen in der Hauptstraße, Teuschnitzer Straße, Kremnitzstraße, Körnergasse und Neubauersgasse.

 

Die Gemeinde beantragt die Aufnahme in die Förderinitiative „Innen statt Außen“ des Freistaats Bayern. In diesem Zusammenhang beschloss das Gremium, vorrangig Innenentwicklung zu betreiben und zur Deckung des Baulandsbedarfs priorisiert Baulücken, Leerstände, Brachflächen sowie sonstige Innenbereichsflächen in Anspruch zu nehmen. Erreicht werden soll dies durch die Einführung eines Kommunalen Förderprogramms zur Unterstützung privater Bauherren, die Weiterführung eines Flächen- und Leerstandskatasters sowie die Einführung eines Stadtumbaumanagements. Mit dem Selbstbindungsbeschluss erreicht die Gemeinde die Fördervoraussetzung für die Inanspruchnahme des erhöhten Fördersatzes von 80 % bzw. bei strukturschwachen Kommunen von 90 %. Dies gilt für Maßnahmen zur Modernisierung, Instandsetzung und ggf. Abbruch von innerörtlichen, leerstehenden oder vom Leerstand bedrohter Gebäude sowie zur Belebung von Brachflächen.

 

Bekanntgaben: Die Gemeinde verkaufte ein Teilgrundstück mit einer Fläche von 200 m² für 3.000 Euro an Sandra und Alexander Schülein. Als dringliche Anordnung beauftragte Bürgermeisterin Karin Ritter (SPD) - zwecks Vermeidung eines Baustopps in der Rennsteigstraße - die Fa. Fröba Bau mit der Schließung der Löcher in der vorhandenen Betondecke, inklusive Folgearbeiten zum Angebotspreis von 5.727,30 Euro.

 

Anfragen aus dem Gremium: Siegfried Stubrach (BLR) erkundigte sich nach dem Beginn der Erdverkabelung durch das Bayernwerk. Laut der Bürgermeisterin verzögere sich die Angelegenheit, nachdem - entgegen der ursprünglichen Planung - die Straße einen Vollausbau erfährt. Los geht es perspektivisch Mitte des Jahres.