von Heike Schülein
Seit Januar leitet Anna Knauer die Arnika-Akademie in Teuschnitz. Bei der Stadtrats-Sitzung am Montag gab sie einen ersten Tätigkeitsbericht.
In der Arnika-Akademie stößt die Weiterbildung nach Traditioneller Europäischer Heilkunde zum TEH-Praktiker auf ungebrochenes Interesse. Der Terminplan für den im September startenden zweiten Lehrgang steht ebenso wie die Referenten-Organisation. Für den Kurs liegen momentan zehn verbindliche Anmeldungen vor sowie 15 Anmeldungen für den diesbezüglichen Infoabend Ende April.
„Unser Seminarprogramm ist heuer etwas abgespeckt“, informierte Anna Knauer; stehe doch der Aufwand der Programmerstellung bislang in keinem Verhältnis zum erzielten Gewinn. Erfreulicherweise konnten 2023 bis jetzt alle angebotenen Seminare aufgrund guter Nachfrage durchgeführt werden. Für das Arnika-Café sind alle Termine für 2023 besetzt; die Saison startet am 7. Mai. Mit einem Flyer soll die Nutzungsmöglichkeit des Cafés und Kräutergartens als Hochzeits-Location bekannter gemacht werden. Überhaupt sei die verstärkte Werbung auf allen Kanälen unerlässlich. Für den Kräutergarten liegen aktuell 15 Anmeldungen für Busgruppen vor; fünf davon über den Gruppenreiseveranstalter Handwerk & Kultur. Im Kräutergarten begannen die Frühjahrspflegearbeiten. In diesem Jahr wird erneut ein Arnikafest abgehalten; auch der Kräutergarten soll Ende August wieder leuchten.
Von Erfolg gekrönt war die aufwändige Werbung weiterer Vertriebspartner; ist man doch mittlerweile mit den Produkten in mehreren Supermärkten präsent. Voraussetzung hierfür ist die GLK-Zertifizierung (Gütenachweis für Lebensmittel-Kleinbetriebe), die man nach dem erfolgreichen Folge-Audit am 27. Februar 2023 für ein weiteres Jahr innehat. Der Himmelreichhof in Hirschfeld baut seine Kräuter exklusiv für die Arnika-Akademie an; der Daumahof in Reichenbach ist nicht mehr an einer Zusammenarbeit interessiert. Die gesteigerte Produktion bzw. Ausweitung des Vertriebsnetzes erfordere optimierte Vertriebsprozesse. Hierfür wurden unter anderem sämtliche Dokumentationslisten überarbeitet, übersichtliche Tabellen für alle Produkte erstellt, detaillierte Herstellungsabläufe bzw. Kochrezepte für alle Produkte verfasst, ein Bestandserfassungssystem für das Lager eingeführt und die Produktionskosten neu kalkuliert.
Besonderes Augenmerk gebühre den Finanzen. Hierfür stellte sie die Jahresabschlüsse der Jahre 2017 bis 2022 gegenüber. Größter Einnahmeposten ist der TEH-Lehrgang. Nach dem Einbruch in den Corona-Jahren, erzielte man 2022 beim Warenverkauf das bislang beste Ergebnis überhaupt. Beim Café ist man wieder auf dem Stand von vor Corona; die Mitgliedsbeiträge steigen kontinuierlich an. Einhergehe die gesteigerte Produktion mit großen Mehraufwendungen. Größter Posten sind die Personalkosten. Während man 2017 und 2018 noch Gewinn machte, rutschte man 2019 erstmals leicht ins Minus. 2020 und 2021 schloss man deutlich im Soll ab. Auch 2022 wird kein positives Ergebnis zu Buche stehen. Die Rücklagen sind seit 2022 aufgebraucht. Aufgrund des zweiten TEH-Kurses und der massiven Ausweitung des Vertriebsnetzes rechnet man für 2023 mit einer weiteren Steigerung der Einnahmen. Zwecks Senkung der Ausgaben müssten die Abläufe weiter optimiert, Einsparmöglichkeiten eruiert und ggf. Strukturänderungen vorgenommen werden. Auch eine Preiserhöhung sei unvermeidlich. Für ihre Ausführungen gab es viel Lob.
Weitere Tagesordnungspunkte
Einverständnis bestand mit der Erneuerung des Ortsnetzes in Haßlach durch das Bayernwerk, Die Freileitungen sollen komplett abgebaut und eine Erdverkabelung vorgenommen werden. Klärungsbedarf besteht hier - so Bürgermeister Frank Jakob (FW) - insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die Telekom einen eigenwirtschaftlichen Ausbau plant und somit beide Vorhaben unter einen Hut gebracht werden müssen. Eine Erneuerung des Kabelnetzes wird teilweise erforderlich, da die vorhandenen Kabel jetzigen Anforderungen nicht mehr genügen. „De facto wäre es nicht möglich, auf jedes Dach Photovoltaik zu machen, weil es die Leitungen nicht schaffen würden. Das ist immer alles leichter gesagt als getan“, verdeutlichte er. Bei der Ortsnetz-Erneuerung werde es auch zu Eingriffen in Bereichen kommen, in denen aktuell keine Baumaßnahmen geplant seien bzw. schon erfolgten. Um nicht neue Straße wieder aufreißen zu müssen, bedürfe es Abstimmungsgespräche. Die Anregung von Hedwig Schnappauf (FL), evtl. an ein Wärmenetz zu denken, wird geprüft.
Grünes Licht gab es für die geplanten Landschaftspflege-Maßnahmen mit Kosten von rund 40.000 €. Der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 3.800 €. Susanne Daum (MiM) appellierte, nun endlich die seit zig Jahren in der Liste aufgeführte Ulme in Rappoltengrün anzugehen.
Bekanntgaben: Für den Kindergarten Wickendorf ergingen die Trockenbauarbeiten an die Fa. Schleicher (96.591,72 €), die Fensterarbeiten/Außentüren an die Schreinerei Bayer (113.510,33 €) und die Zimmerer-/Dachdecker-/Klempnerarbeiten an die Fa. Heinz Konrad (129.994,70 €) zuzüglich zweier Nachträge (6.779,56 € und 7.024,33 €). Um Heizung/Sanitär kümmert sich die Fa. Sell (226.778,51 €). Hier ergab sich zwischenzeitlich ein Nachtragsangebot mit einer Kostenminderung von 26.772,27 €. Für die Erweiterung des Kindergartens Teuschnitz wurde die Fa. Pfadenhauer mit den Baumeister- und Zimmererarbeiten (155.250,23 € bzw. 56.036,27 €) beauftragt, die Fa. Peter Bayer mit den Tischlerarbeiten (24.055,29 €), die Fa Max Weber mit den Klempner-Dacharbeiten (50.465,16 €) und die Fa. Roth mit den Aluelementen (28.914,62 €). Für das Schwarze Kreuz wurde das Nachtragsangebot der Fa. Bauhütte Quedlinburg beim Gewerk Putz- und Malerarbeiten (5.840,52 €) beauftragt; Freianlagen ergingen an die Fa. Reso Gala-Bau (346.266,63 €).
Informationen: Beim Kindergarten Wickendorf begannen die Zimmerer- und Dacharbeiten. Gut läuft es auch beim Schwarzen Kreuz. Die Gaststätte soll den Betrieb im Juli aufnehmen. Im Hallenbad soll die Sanierung der Betondecke bis Ende April fertiggestellt sein. Bereits abgeschlossen ist der Steinbacher Weg; Restarbeiten an den Randbereichen werden noch erledigt. Im Neubaugebiet Petrus-Zweidler-Straße wurde die Vermessung durchgeführt. Für die sieben Grundstücke gibt es vier konkrete Bauinteressenten.
Anfragen: Mario Stingl (SPD) prangerte abgelagerten Müll beim Gebäude der Fa. Heinz Glas an, während Markus Wachter (CSU/FWG) den bei der letzten Erdbestattung in Wickendorf bei der Grabaushebung vom Bagger arg ramponierten Weg anmahnte. Karin Bayer (SPD) regte an, für die fehlende letzte Straßenlaterne in der Nebelgasse eine Solarlampe mit Batterie anzubringen. Zudem erkundigte sie sich nach dem „Tag der Städtebauförderung“ am 13. Mai. Geplant ist ein Rundweg vom Kiosk über den Schleckerparkplatz zum Rathaus. Hedwig Schnappauf (FL) monierte, dass bei Regen der Rindenmulch der Anpflanzung durch die Heckenstraße hinabwehe. Hier soll ein Bodendecker Abhilfe schaffen. Markus Hofmann (FW) verwies auf die eingebrochene Regenrinne in der Fibigstraße in Wickendorf. Mario Stingl (SPD) erkundigte sich nach der Maßnahme in Haßlach, da diese im Pressebericht über die FWG-Versammlung nicht aufgeführt wurde. Hier konnte der Bürgermeister Entwarnung geben: „Haßlach ist definitiv dabei“. Um die von Tina Löffler (FW) angemahnten kaputten Pflastersteine in der Brunnenstraße wird sich gekümmert. Stefan Srocka (FW) verwies auf die teilweise nicht mehr aktuelle Stadt-Homepage. Diese muss aufgrund der geforderten Barrierefreiheit eine komplette Neugestaltung erfahren.