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Jahresrechnungen sind tipptopp in Ordnung


Der Teuschnitzer Stadtrat tagte am Montagabend - auf Einladung der Bücherei-Leiterin Mathilde Grüdl (Mitte) und ihres Teams - in der „Bibliothek im Alten Torhaus“.
Der Teuschnitzer Stadtrat tagte am Montagabend - auf Einladung der Bücherei-Leiterin Mathilde Grüdl (Mitte) und ihres Teams - in der „Bibliothek im Alten Torhaus“.

von Heike Schülein

 

Am 14. Mai prüfte der Rechnungsprüfungs-Ausschuss die Jahresrechnungen 2022 und 2023 der Stadt Teuschnitz. Es gab keinerlei Beanstandungen.

 

Neben dem Vorsitzenden Peter Goihl (CSU/FWG) gehören dem Ausschuss Mario Stingl (SPD) und Tina Löffler (FW) an. Diese hatten - wie Erster Bürgermeister Frank Jakob (FW) bei der Stadtrats-Sitzung am Montagabend erläuterte - stichprobenartig vor allem das Großprojekt „Schwarzes Kreuz“ mit den Kosten, Vergaben, Verträgen und allgemeinen Regelungen unter die Lupe genommen. Geprüft wurde zudem im Haushaltsjahr 2022 der zweite Bauabschnitt des Stadtumbaus. Diesbezüglich regte der Ausschuss das Erstellen eines Nutzungskonzepts für den Kiosk am Spielplatz an.

 

Der Bürgermeister stellte beide Jahresrechnungen vor. Für 2022 belaufen sich die bereinigten Soll-Einnahmen auf 3.878.654,10 Euro im Verwaltungs- sowie 4.236.417,52 Euro im Vermögenshaushalt, insgesamt 8.115.071,62 Euro. Die bereinigten Soll-Ausgaben betragen 3.878.654,10 Euro im Verwaltungs- und 5.236.417,52 Euro im Vermögenshaushalt, insgesamt 9.115.071,62 Euro. Somit ergibt sich ein Fehlbetrag von genau 1 Mio. Euro für das Jahr 2022 sowie von 2.465.000 Euro noch für 2021. Dem Verwaltungshaushalt können 52.305,52 Euro zugeführt werden. Der Gesamthaushalt 2023 schließt bei den bereinigten Soll-Einnahmen mit 15.087.999,22 Euro, davon 5.619.413,34 Euro im Verwaltungs- und 9.468.585,88 Euro im Vermögenshaushalt. Bei den bereinigten Soll-Ausgaben beträgt der Gesamthaushalt 15.997.999,22 Euro, davon 5.619.413,34 Euro im Verwaltungs- sowie 10.378.585,88 Euro im Vermögenshaushalt. Der Fehlbetrag betrug hier 910.000 Euro, die Zuführung zum Vermögenshaushalt 979.462,12 Euro. Die über- und außerplanmäßigen Ausgaben wurden genehmigt; der Verwaltung für beide Rechnungsjahre Entlastung erteilt.

 

Für die zum 1. Januar 2025 in Kraft tretende Grundsteuerreform waren die Städte und Gemeinden angehalten, bis Ende 2024 über die neuen Grundsteuer-Hebesätze zu entscheiden - und zwar so, dass die Einnahmen für die Kommunen nahezu gleichbleiben. Der Stadtrat Teuschnitz senkte in seiner Sitzung am 21. Oktober 2024 die Grundsteuer-Hebesätze jeweils auf 200 %. Zum Stand 13.06.2025 hatte die Stadt Einnahmen für die Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Betriebe) von 13.892,48 Euro (Vorjahr: 18.348,96 Euro) sowie für B (Grundstücke) von 185.155,88 Euro (Vorjahr: 177.611,38 Euro). Nachdem die Gesamtsumme nur um gut 3.000 Euro vom Vorjahr abweicht, wird man die geänderten Hebesätze beibehalten. Noch immer liegen nicht alle Erklärungen vor.

Markenschutz für Arnika-Logo wird nun doch verlängert

 

In der Sitzung vom 28. April beschloss das Gremium, die beim Deutschen Patent- und Markenamt offiziell eingetragene Wort-/Bildmarke „Teuschnitz - Die Arnikastadt“ nicht für weitere zehn Jahre zu verlängern. Dies hätte mit insgesamt 2.310 Euro zu Buche geschlagen. Bei der nunmehrigen Sitzung bekundete der Erste Vorsitzende des Arnikavereins Teuschnitz, Johannes-Peter Müller, mit dem Logo einen identitätsstiftenden Begriff geschaffen zu haben, um den man von vielen beneidet werde. Das vor zehn Jahren in einem Workshop entworfene und mit Hilfe von Fördermitteln umgesetzte Logo werde auf vielen Printmedien verwendet. Dass die „Arnikastadt Teuschnitz“ mittlerweile zur Marke geworden sei, habe auch das kürzlich abgehaltene Arnikafest mit Besuchern aus ganz Oberfranken und Thüringen belegt. Eindringlich appellierte er, dieses Erkennungsmerkmal nicht leichtfertig aufzugeben. Seiner Meinung schlossen sich die 2. Bürgermeisterin Karin Bayer (SPD) und 3. Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM) in ihren Wortmeldungen an. Gemeinsam hob das Gremium den gefassten Beschluss auf, zumal man in der letzten Sitzung auch von anderen rechtlichen Voraussetzungen ausgegangen war, und verlängerte den Markenschutz um weitere zehn Jahre. Eine Gegenstimme gab es von Stefan Srocka (parteilos). Diese richtete sich nicht gegen die Verlängerung an sich. Vielmehr vertrat er die Meinung, dass man an einen einmal gefassten Beschluss festhalten sollte.

 

Bekanntgaben: Das Ing. Büro SRP erhält den Auftrag für die Erstellung der Antragsunterlagen für die wasserrechtliche Erlaubnis der Kläranlage Teuschnitz (21.386,44 Euro) sowie die Fa. Swietelsky-Faber aus Coburg für die Sanierung des Kanals im Auwiesenweg in Wickendorf und im Stadtgraben in Teuschnitz (65.356,63 Euro). Mit den Fliesenarbeiten im „Schwarzen Kreuz“ zwecks Ausbaus der Scheune zur Schaubrauerei wurde die Fa. Fliesen und Stein Bäuerlein aus Rauhenebrach (30.882,64 Euro) beauftragt, mit den Putz-, Maler- und Trockenbauarbeiten für die Schaubrauerei die Fa. Näther & Hübner aus Thurnau (22.011,83 Euro) sowie für Kanalarbeiten in der Ortsdurchfahrt Haßlach die Fa. AS-Bau aus Hof (1.262.090,37 Euro). Die Stadt übte das gesetzliche Vorkaufsrecht für zwei Anwesen in der Gemarkung Teuschnitz nicht aus. Der Waldpflegevertrag mit der Waldbesitzervereinigung Kronach-Rothenkirchen wird zum 1. Juli dieses Jahres geändert. Die Hauptamtlichen der WBV, die aktuell im Teuschnitzer Rathaus ihren festen Sitz haben und in Kürze in ihr fast fertiges Dienstleistungszentrum hätten einziehen sollen, bleiben aufgrund des Brands länger in Teuschnitz als geplant. Die Bewirtschaftungsvereinbarungen werden mit den Landwirten Theodor Kestel, Christoph Jungkunz, Christian Geyer, Anna Schülein und Johannes Förtsch von 2025 bis 2029 mit geänderten Vertragskonditionen verlängert. Für die Schaubrauerei im „Schwarzen Kreuz“ erhielt die Fa. Sell aus Kulmbach als dringliche Anordnung den Auftrag zur Ausführung des Gewerkes Heizung/Sanitär zum Angebotspreis von 63.693,38 Euro brutto.

 

Informationen: In der Schwimmhalle in Teuschnitz wurde der Badebetrieb Anfang Juni aufgenommen. Es sind noch kleine Restarbeiten zu erledigen, die den Betrieb jedoch nicht beeinträchtigen. Nach Rücksprache mit der Schulleitung wird das Lehrschwimmbecken offiziell im September im Rahmen einer kleinen Feier übergeben. Die Bauarbeiten für den Kanal in der Ortsdurchfahrt Haßlach werden nach Aussage der Fa. AS-Bau ab Anfang Juli begonnen. Die Firma plant einen Zeitraum von fünf bis sechs Monaten ein. Die Durchführung erfolgt mit einer halbseitigen Sperrung. In Teilbereichen kann es zu kurzfristigen Komplett-Sperrrungen kommen. Für die Schaubrauerei beim „Schwarzen Kreuz“ soll im Laufe dieser Woche durch die Gerüstbaufirma das Gerüst gestellt werden, damit die Arbeiten für den Dachstuhl starten können. Gleichzeitig laufen Abstimmungen und Termine mit Firmen zwecks Reklamationen beziehungsweise Gewährleistungsarbeiten. Sollte es hier in gewissen Teilbereichen zu keinen annehmbaren Lösungen kommen, müsse man wohl Gutachter einschalten. In Sachen Mobilfunk teilte die Deutsche Funkturm GmbH mit, dass die mobile Lösung in den Kalenderwochen 24 und 25 aufgebaut werden soll. Arbeiten hierfür sind bereits am Laufen. Im Regelfall geht ein mobiler Mast im Laufe der darauffolgenden Woche in Betrieb.

 

Termine: Einladung ergingen zum Fronleichnamsfest mit Kirchenparade und Pfarrfest am 19. Juni ab 8.45 Uhr, zum Treffen mit den Führungen der Freiwilligen Feuerwehren im Feuerwehrhaus Teuschnitz am 26. Juni um 19 Uhr sowie zum Sommerfest des Kindergartens „Wickie“ in Wickendorf am 4. Juli ab 14 Uhr. Vom 4. bis 7. Juli begeht die Stadtkapelle Teuschnitz ihr 275-jähriges Bestehen mit einem Kreismusikfest. Ihr jeweils 50-jähriges Jubiläum feiert die DLRG Teuschnitz am 19. Juli um 17 Uhr und die Arnika-Grundschule mit einem Festabend am 25. Juli ab 18.30 Uhr.

Teuschnitzer Bücherei ist „Gold“ wert


Die „Bibliothek im Alten Torhaus“ in Teuschnitz wurde zum dritten Mal mit dem „Bücherei-Siegel“ in Gold bedacht – zur großen Freude auch von (von links) Birgit Böhm, Bücherei-Leiterin Mathilde Grüdl und Anita Raab.
Die „Bibliothek im Alten Torhaus“ in Teuschnitz wurde zum dritten Mal mit dem „Bücherei-Siegel“ in Gold bedacht – zur großen Freude auch von (von links) Birgit Böhm, Bücherei-Leiterin Mathilde Grüdl und Anita Raab.

Abgehalten wurde die Sitzung in der „Bibliothek im Alten Torhaus“, die 2024 erneut das „Bücherei-Siegel“ in Gold erhielt.

 

Seit 2008 versorgt die Bücherei im schmucken historischen Gebäude Leseratten jeden Alters mit einer großen Auswahl an frischem Lesestoff und weiterer Medien. Nicht nur die Durchführung des Bibliotheksbetriebes und die Planung der vielen kulturellen Angebote liegen in Händen des Teams, sondern auch die Betreuung der EDV, die Reinigung der Räumlichkeiten, alle Hausmeistertätigkeiten usw. Insgesamt leisten die 23 Ehrenamtlichen alljährlich über 2.500 Stunden.

 

„Wir sehen uns als Aushängeschild“, bekundete die Leiterin Mathilde Grüdl, dem Bildungs- und Informationsauftrag mit großem Herzblut nachzukommen. Das Team knüpft Netzwerke mit Einrichtungen wie der Schule, Kindergärten und dem Arnika-Projekt. Hauptausleiher sind insbesondere Familien mit Kindern aus dem nördlichen Landkreis. Insgesamt zählt man rund 10.000, darunter auch digitale, Medien. Der Einkauf erfolgt nach Bestseller-Listen.

 

„Alle sind jederzeit herzlich eingeladen, uns zu besuchen - nicht nur zum Schmökern, sondern auch um gemütlich einfach mal zusammenzusitzen“, betonte die Leiterin. Die Jahresbeiträge betragen für Erwachsene lediglich 10 Euro sowie für Familien 15 Euro. Möglich wird dies durch Zuschüsse der Stadt, des Sankt Michaelsbunds und vor allem der Pfarrei, aber auch durch eigene Erlöse bei den abgehaltenen Veranstaltungen.

 

Die nächste Auszeichnung steht bereits bevor, wird die Bücherei doch im Laufe des Jahres die „Bildungseule“ der Volkshochschule des Landkreises Kronach für besondere Leistungen im Erwachsenenbildung erhalten. „Die Bibliothek ist eine wichtige Einrichtung und aus Teuschnitz nicht mehr wegzudenken“, würdigte der Bürgermeister das große Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.